Einkaufen in der Innenstadt. Früher war das aufregend, spannend, ein Erlebnis für die Familie. Man ist meist Samstags in die nächstgelegene Stadt gefahren und konnte dort, auf der jeweiligen Einkaufsstraße, ein paar Stunden bummeln. Das Angebot war vielfältig und wenn man etwas in den kleineren Geschäften nicht finden konnte, blieb noch der Weg ins nächste Kaufhaus.
In der Stadt in der ich groß geworden bin, gab es davon gleich drei.
Was dort nicht angeboten wurde, war also erstmal nicht zu bekommen.
Waren die erhofften Sneaker, Jacken, Pullis nicht vorrätig oder gar noch nicht verfügbar, blieb nur die Reise in die nächst größere Stadt und das hoffen dort fündig zu werden.
Die Jagd nach dem Wunschartikel war somit mit einer Art Schatzsuche zu vergleichen und man war umso stolzer wenn man den jeweiligen erbeuteten Schatz dann in der Schule, Arbeit, Party vorzeigen konnte.
Mit Einführung des Onlinehandels hat sich dieses Verhalten bzw. die Freizeitaktivität erübrigt. Man kann ganz bequem zwischendurch, in dem Shop seiner Wahl, aus Millionen von Angeboten wählen, so dass die Suche nach der neuen Hose schnell in pure Langeweile oder Frustration umschwingt, wenn man 1004 Seiten bei Zalando oder ähnlichen Shops durchforstet. Wohl gemerkt, dass hier die Suchtreffer schon eingegrenzt wurden.
Unsere Regierung schlägt jetzt eine Paketabgabe für Einzelhandel vor.
Um die Innenstädte zu retten und dem Einzelhandel unter die Arme zu greifen, schlägt die CDU nun eine Paketabgabe vor, welche auf jedes versendete Paket geleistet werden soll und somit dem Einzelhandel zu Gute kommt. Und hier kommen wir zum Punkt: Was bitte soll das? Wenn ich mal in die Innenstadt gehe, sehe ich auf der Hauptflaniermeile nur Geschäft wie H&M, Zara, Footlocker, Primemark usw., also große Ketten, die es den kleinen Einzelhändlern mit ausgefallenem Angebot schwer machen. Und diese sollen jetzt unterstützt werden?
Wieso gehe ich nicht mehr in die Innenstadt zum Einkaufen? Weil das Angebot mich nicht reizt. Das Alleinstellungsmerkmal ist nicht mehr vorhanden. In den oben genannten Geschäften kann ich wunderbar online bestellen. Mir fehlt das coole kleine Geschäft, welches auch mal neue, ausgefallene Ware im Angebot hat.
Das kann sich die Miete aber nicht leisten.
Da die Mietpreise in den Innenstädten aber explodieren, ist es nicht ganz so einfach einen Mehrwert zu schaffen, da sich die Mietpreise meist nur große Ketten leisten können.
Somit haben kleinere Geschäfte gleich mehrere Probleme: Sie müssen in Digitalisierung und hohe Mieten investieren. Das ist oftmals mit einem ausgefallenen Angebot nicht zu schaffen. Was dazu führt, dass man eher in Randgebiete ausweicht, wo man sich die Miete noch leisten kann.
Digitalisierung und fehlende innovative Konzepte.
Um mehr Kunden in den Randgebieten zu erreichen ist aber eine Digitalisierung bzw. ein innovatives Konzept erforderlich. Der Kunde schlendert ja nicht mehr am Schaufenster vorbei. Die Anreise zum Laden ist dem Kunden zu weit.
Es gibt mehrere Gründe die auch in dieser Lage dazu führen, dass die Vermarktung nicht wirklich funktioniert. Hier müsste die Regierung, meines Erachtens nach, eine Förderung ansetzten und den Einzelhandel somit zu stärken und wieder für ein größeres Angebot sorgen. Machen sie aber nicht ….
Die fehlende Digitalisierung des Einzelhandels wird hier also zum Problem. Es sind innovative Ideen gefragt, welche zum Kaufen anreizen. Ein Lieferservice wie z.B. Lieferando ihn bietet. Oder die Möglichkeit virtuell durch den Laden zu schlendern.
Mehr zum Thema gibt es hier: https://t3n.de/news/paketabgabe-onlinehandel-innenstadt-geschaefte-steuergesetz-1346387/